Die Landschaft des Balaton berührt einen nicht bloss mit ihrem Wert sondern auch mit ihrer Schönheit, Romantik und mit ihrer im Lauf der Jahreszeiten wechselnden Farbe und Atmosphäre. Hier wechseln sich sanfte und steile Hügel mit weiten und engen Tälern sowie höheren Plateaus ab. Natürlich war es immer der See, der der Natur und Umwelt des Gebietes seinen Charakter gab. Hier wo die Natur im Wasser und der nach Ruhe sehnende Mensch nebeneinander vollkommend harmonisch Platz haben.
Die direkte Uferzone am See ist heute eine schon zum Größtenteil verbaute künstliche Umwelt, von dem Standpunkt des Naturschutzes aus ist sie weniger wertvoll. Eine Folge der übermäßigen Bebauung und der touristischen Entwicklungen ist, dass ein bedeutender Teil der für den Naturschutz wichtigen Schilf-, Seggen- und Grasgebiete verloren gegangen sind. Die noch existierenden, mosaikartigen Gebiete mit natürlicher Vegetation werden immer mehr geschätzt und ihre zukünftige Erhaltung und vereinzelte Rekonstruktion stellen eine wichtige Aufgabe dar.
Der Nationalpark Balaton-Oberland wurde im Jahre 1997 als der achte Nationalpark Ungarns gegründet.
Der Nationalpark zieht sich in einer Zone von 1-15 km Breite entlang des Nordufers des Balaton: von der Halbinsel Tihany bis zum Kis-Balaton.
Auf rund 57.000 ha bewahrt der Nationalpark eine echte pannonische Landschaft mit außerordentlich vielfältigen Flora und Fauna und Lebensräumen. Der Nationalpark ist besonders reich an geologischen Werten und zeigt in vielen anderen Hinsicht eine außergewöhnliche Vielfalt.
Wir können vor allem die Basaltberge mit ihrer charakteristischen Form (die „Zeugenberge“ des Tapolca-Beckens), sowie die „Steinmeere” im Káli-Becken oder die Geysirkuppen auf der Halbinsel Tihany, sowie die verschiedenen Höhlen erwähnen, derer Bewahrung für den Naturschutz von großer Bedeutung ist.
Der Bakony–Balaton Geopark, dessen Gebiet sich teils im Nationalpark befindet, ist seit 2012 ist der Bakony–Balaton Geopark Mitglied des Europäischen Geopark-Netzwerkes und gleichzeitig des Globalen Geopark-Netzwerkes der UNESCO. Organisatorisch gehört der Geopark zu unserer Nationalparkverwaltung. Der Begriff „Geopark“ ist ein Prädikat für Gebiete, die über ein besonders reichhaltiges geologisches Erbe verfügen. In einem Geopark wird Erdgeschichte auch erlebbar gemacht.
Das Gebiet des NPs ist des Weiteren auch besonders reich an Naturschätzen.
Neben den oben erwähnten hat dieser Reichtum verschiedene Gründe: die Waldsteppenflora der Tiefebene und die geschlossene Waldvegetation des Mittelgebirges treffen sich in Ungarn in einer relativ engen Zone, und diese Treffzone bietet den Flora- und Faunaassoziationen beider Floratypen in Mosaikordnung einen Lebensraum. Ein weiterer Faktor ist, dass neben der Pannon-Floraprovinz auch die westbalkanische Wirkung zur Geltung kommt.
Neben der zonalen Vegetation spielen auch die von den lokalen Wasser- und Bodenverhältnissen abhängenden Pflanzen und Biotope eine große Rolle. Unter den azonalen Floratypen sind die Moore und Moorwiesen die bedeutendsten, die Reliktpflanzen aus der Eiszeit, botanische und zoologische Raritäten bewahren.
Ein Begriff unter Hobby-Ornithologen Europas ist die Vogelwelt des Kis-Balaton (Kleiner Plattensee) – sie steht unter dem Schutz des internationalen Ramsar-Abkommens.
Die Halbinsel Tihany hat 2003 als Anerkennung ihrer herausragenden geologischen Schätze das Europadiplom erhalten.
Die Natura 2000-Gebiete, die hier teils aus den Nationalparkgebieten, teils aus weiteren Gebieten bestehen, dienen der Bewahrung von Lebensräumen sowie der Tier- und Pflanzenarten von europäischer Bedeutung.
Zur Schönheit der Landschaft und damit zur Stimmung des Besuchers tragen aber auch die Schätze der Volksarchitektur und die malerischen Burgruinen bei.
Ein Netz von Informationsstellen und Naturlehrpfade machen es einfach, die vielen Eindrücke aufzunehmen und den Aufenthalt zu genießen.
Zu den Hauptaufgaben unseres Nationalparks zählen Naturschutz, Flächenmanagement, Anlagen-management, Schutz der Landschaft und kulturhistorischer Werte, die Fertigung von Naturschutz Management Plänen, Forschung, Biodiversität-Monitoring, Datenmanagement, Umweltbildung und Ökotourismus (Besucherlenkung) sowie fachliche Beratung bezüglich Naturschutz.